Die gro�e Rolle

Bei ihrer Geburt ist Alma Lueg winzig. Ein Leben lang bleibt sie eine kleine zierliche Person. Trotzdem absolviert sie mit großer Energie ein Schauspielstudium, bekommt aber fast nie die Rollen, die sie gern spielen würde. Als sie ihren späteren Mann kennenlernt, hofft sie, dass er ihr zum Eintritt in die SED rät, den sie schon länger plant. Stattdessen schickt er sie bei Versammlungen vor; Nicht-Genossen wirken auf Nicht-Genossen glaubwürdiger. Erst, als Alma sich zur Zusammenarbeit mit der Stasi entschließt, erfährt sie, dass auch ihr Mann schon länger dort arbeitet. Nach dem Mauerbau kommt Alma an ein Berliner Theater, wo sie ihre Jugendfreundin Elfie Gold wiedertrifft. Alma informiert mit Eifer ihren jeweiligen Stasi-Führungsoffizier über Elfie, die ihr nicht linientreu genug erscheint. Die große Rolle, die Alma wegen ihrer körperlichen Schwäche am Theater nicht spielen kann, bietet ihr scheinbar das Ministerium für Staatssicherheit. Es kommt zu Spannungen zwischen den Freundinnen und schließlich auch zum Zerwürfnis. Die politische Wende wirft Alma aus der Bahn. Elfies kurze Mitteilung, sie habe ihrer Akte entnommen, wer sie früher bespitzelt hat, verkraftet Alma nicht mehr. Charlotte Worgitzky entwirft das differenzierte Porträt eines Menschen, der sein Gewissen dem Staat ausliefert, in dem er lebt, und am Ende daran zerbricht.