In der literarischen Tradition paganer Poesie verfasst der christliche Dichter Sedulius im 5. Jahrhundert das Carmen Paschale sowie mit dem Opus Paschale eine Prosafassung desselben Werkes. Hier gibt er in fünf Büchern entlang der neutestamentlichen Überlieferung das Leben Christi wieder und richtet den Fokus auf die Wundertaten, die Jesus als Heilsbringer für die Menschen vollbringt. Alina Selbach liefert einen umfassenden Kommentar zu Carmen Paschale 1 und wirft dabei einen Blick auf dessen Themenvielfalt: Die Schilderung alttestamentlicher Szenen samt typologischer Deutungen reiht sich neben Gebete, Bezüge auf gesellschaftlich-christliche Diskurse wie auch programmatische und metapoetische Äußerungen des Dichters. Die Rezeption christlicher Literatur und biblischer Texte findet im Kommentar ebenso Untersuchung wie die Neukontextualisierung paganer Schriften im Gedicht. Ergänzt wird der Kommentar neben Text und Übersetzung durch eine Einleitung, die unter anderem anhand der Definierung verschiedener Gattungsmodi diese spezielle Form von Bibeldichtung beleuchtet.